12.8.2015
Es regnet einfach nicht. Die Wettervorhersagen stimmen nicht mehr. Es
ist eine Katastrophe. Am Sonntagabend war der Himmel schwarz, Blitze, Gewitter
das ganze Programm. 10 Minuten hat es geregnet, dann wieder nur Sprühregen,
eine Regenart, die den Boden nicht erreicht. Wie sollen so die abartigen
Hitzerekorde (am Freitag 41,5 Grad – Zeitung hat dies bestätigt) gemildert
werden? Wie sollen die Pflanzen in einem Schrebergarten ohne Wasseranschluss
das überstehen? Meine 2000 Liter werden so eingeteilt: jeden 2. Tag 20
Gießkannen an alle wichtigen und teuren Pflanzen. Bisher hatten Pfingstrosen
und Akeleien mit der Hitze noch keine Probleme, aber nun beginnen auch die
robusten Pflanzen zu schwächeln. Durch die geringen Wassergaben werden
Feinwurzeln im oberen Bereich gebildet, die ich dann mit meinen schwachen
Wassergaben am Leben erhalte. Am Montag habe ich pro Clematispflanze 10 Liter
Wasser großzügig abgegeben. Es wäre um diese herrlichen Sorten schade. Viele
Pflanzen haben sich bereits verabschiedet: Phlox, Astilben, Knöterich,
Sonnenhut, verschiedene Steingartenpflanzen, sogar die Hauswurz vertrocknen.
Phlox am 8.8.2015 |
Jetzt wäre ein Tankwagen mit 10.000 Liter Wasser und einem langen
Gießschlauch die Rettung. Rettet die Schrebergärtner: ein Aufruf am Gartenzaun?
Aber die Landwirte haben die gleichen Probleme. Vielleicht weiß die Feuerwehr
Rat? Ich traue mich nicht, obwohl es vielleicht die Rettung wäre.
Astilben |
Mitte August platzen die Samen der Pfingstrosen auf. Ist die schnelle
Samenproduktion ein Zeichen, dass die Pflanzen absterben. Sollte ich die
Stauden wie im Herbst bodennah zurückschneiden, damit keine Verdunstung über
die Blätter besteht? Die tollsten Ideen kommen hoch, um eine Rettung meines
Traumgartens einzuleiten.
14.08.2015
Endlich hat uns die Gewitterfront erreicht und tatsächlich kam auch ein
Gewitterregen. Erst heftig, dann landregenartig und das noch bis einschließlich
Samstag. Die Temperaturen fielen an diesem Wochenende auf 17 Grad – tagsüber.
In meinem Regenmesser waren 20 Liter. Ich bin zufrieden. Bei diesen
Temperaturen konnte nun auch der Garten durchforstet werden und ruckzuck waren
alle Behälter mit Staudenabschnitt gefüllt. Viele Pflanzen haben ihre schlaffen
Blätter mit Wasser gefüllt und wollen nun zeigen: wir leben noch. Das ist ein
gutes Zeichen. Nicht geschafft haben es die Astilben. Sie gehören in einen
grundsätzlich feuchteren Boden. Bei den Elfenblumen bin ich mir noch nicht
sicher. Hier habe ich das vertrocknete Laub abgeschnitten und warte, ob sich
neue Blätter zeigen. Im Steingarten haben sich ebenfalls kleine Pflänzchen
verabschiedet, obwohl ich in der letzten Zeit ebenfalls etwas Wasser gegeben
habe. Die Rhododendren sind gut über die Runden gekommen, lediglich bei einer
Pflanze sehe ich Trockenschäden. Die Lavendelheide muss ich zurückschneiden.
20.08.2015
Alle Einjährigen – bis auf die Löwenmäulchen – habe ich
zurückgeschnitten oder ganz herausgenommen. Jetzt sind Lücken, die eigentlich
erst im Herbst hätten entstehen müssen. Ich denke, es sieht deshalb so trist
aus, weil die Spätsommerblumen nicht mehr blühen. Der Sommerflieder, der jetzt
eigentlich alle Blicke auf sich ziehen sollte, ist sparsam mit Blüten und
Wachstum. Ich hoffe nun auf einen nicht so strengen Winter, damit ich diese
neuen, niedrigen Sorten gut ins neue Gartenjahr bringen kann. Wieder muss ich
feststellen, dass kaum Schmetterlinge den Garten besiedeln. Warum ist das so?
Ich habe doch so viele passende Pflanzen eingesetzt, die für Schmetterlingsparadies
sorgen sollen.
26.08.15
Gestern hat es wieder ordentlich geregnet (25 Liter – das sind für
unsere Verhältnisse erhebliche Niederschläge J)und die Natur
atmet auf. Jetzt steht der Lavendelschnitt auf dem Programm. Hier schneide ich
ziemlich ins alte Holz um die Büsche kompakt zu halten. Allerdings muss
überprüft werden, ob sich kleine Austriebe im Pflanzeninneren zeigen. Das kommt
auf die Lavendelsorte an.
Meine Sorte „Hidcote“ aber auch „Dwarf Blue“ kann ziemlich tief
geschnitten werden.
28.08.15
Lavendelschnitt Ende August |
Heute Morgen hat es leicht geregnet, aber es steht uns ein heißes
Wochenende mit 35 Grad bevor. Gut, dass ich meine Lavendelbüsche geschnitten habe.
Sie sehen richtig abgenagt aus. Aber der Neuaustrieb wird folgen. Nun habe ich
schon die meisten Pfingstrosensamen geerntet und plane schon für den Herbst. Es
müssen einige neue Stauden eingesetzt werden, um die Lücken der Staudenverluste
zu schließen. Kugeldisteln und weitere Sorten, Knautia Macedonia, Calamintha
triumphator, Sedum und vielleicht setze ich noch zwei Strauchrosen in mein
vorderes Beet. Hier wollte ich ja ursprünglich nur weiße und rosafarbene
Stauden einsetzen, aber meine Traumphloxe und Begleiter sind mit der Hitze und
Trockenheit im Sommer überfordert. Bei meinen Recherchen komme ich immer wieder
auf die Indigolupine. Viele
Neuzüchtungen sind auf dem Markt. Ich habe bereits 3 Sorten im hinteren Garten
und bin begeistert. Allerdings blühen sie etwas früh und anschließend habe ich
nur noch die grünen Büsche, die allerdings in Form und standhaftigkeit immer
gut aussehen. Es zahlreiche Blütenfarben, auch eine weiße Sorte ist dabei: Baptisia 'White Smoke'. Sie wird nur 60
cm hoch und blüht Juni bis Juli. Für mich erschließt sich noch nicht, welche
Staude ist der perfekte Begleiter der Indigolupine. Hohe Gauras, Muskateller
Salbei, Kugeldistel oder Nepeta x faassenii
'Six Hills Giant', die wunderschöne Katzenminze? Oder soll ich Hochstammrosen in zart
lila oder mouve einsetzen? Oder in weiß? Gefallen würden mir „Blue Girl“, „Shocking
Blue“, „Roy Black“, „Roger Whittaker“ oder „Mainzer Fasnacht“. Da ich am
Zaunbereich die beiden Rosen „Novalis“ und „Blue for you“ habe, würde das gut
passen.
30.08.15
Der August verabschiedet sich heiß. Am Dienstag werden schwere Gewitter
mit Regen gemeldet. Trotzdem habe ich schon etwas Herbstfeeling. Die ersten Wahlnüsse fallen vom Baum
und die hohen Astern am Zaun sind zum Teil aufgeblüht.