Donnerstag, 28. Mai 2020

Der Garten im Mai - Teil 2

28.05.2020

 

Der Mai geht dem Ende entgegen und ich muss wieder mal feststellen, er war zu trocken. Ich glaube, das wird sich künftig auch nicht mehr ändern. Natürlich ist es super, wenn uns kein Regen, Wind und Kälte die Pfingstrosenblüte und die wunderbaren Irissorten zerstört. Wobei die Eisheiligen trotzdem ganz heftig waren. Ein paar Rosen mussten leiden. Auch der Austrieb des Sommerflieders hatte nach den kalten Nächten schlaffe Blätter. Alle Pflanzen haben sich aber wieder erholt.

Die Pfingstrosenblüte war ganz nach meinem Geschmack. Allerdings habe ich den Frauenmantel sehr vermisst. Er beginnt erst jetzt mit der Blüte.

Die frühen Pfingstrosen habe ich gestern ausgeputzt, d. h. die verblühten Köpfe (keine Stängel) abgeschnitten. Ebenso alle Akeleien, die ich nicht zur Samengewinnung brauche, wurden zum Teil bodennah mit den Blättern abgeschnitten. Sie treiben wieder nach.

Als nächster Arbeitsschritt kommt der Rückschnitt der Schleifenblume. Auch hier nehme ich mindestens die Hälfte der Pflanze weg. Hohe Astern kann man jetzt auch noch zu einem Drittel abschneiden. Sie sind dann im Herbst stabiler und blühen üppiger. Meine Anfang Mai abgeknipsten „Fetten Hennen“ treiben mit 2 oder 3 Trieben pro Stängel neu durch. Ziel erreicht!

Das Rosenbeet vor meinen Kletterrosen muss ich neugestalten. Ein Storchenschnabel hat sich hier stark etabliert und wächst mir zu üppig zwischen den Beetrosen. Die Akeleien habe ich schon versucht auszugraben, sehr mühsam, der Boden ist jetzt schon wieder wie Beton.

Ich muss die nächste Regenperiode abwarten. Folgende Pflanzen habe ich mir schon besorgt: Rittersporne, Gauras, Calamintha und das süße spanische Gänseblümchen.  Allerdings wollte ich noch weitere Sorten bestellen, aber die Beschaffung der Pflanzen war sehr aufwendig gewesen. Endlich hatte ich einen Lieferanten gefunden und bestellt, kamen die Pflanzen in einem erbärmlichen Zustand bei mir an. Nur Stecklinge in einen Topf hineingedrückt, nicht verwurzelt und zum Teil schon verwelkt. Der Lieferant äußert sich nicht zu dieser Reklamation. Die Pflanzen sind nicht verwendbar – schade. Ich werde im Herbst noch bei meinen bewährten Staudengärtnern nachordern!!

Jetzt ist auch die Zeit, sich Notizen für das kommende Jahr zu machen.

Welche einjährigen Pflanzen sind gut gewachsen und bereichern meine Beete? Dieses Jahr sind besonders die „Jungfer im Grünen sowie Scabiosen, das Mutterkraut und die Nachtviole präsent.

Ganz wenige Exemplare der Verbenen (argentinisches Eisenkraut) sind aufgega

ngen. Auch die Gaura hat sich schlecht ausgesät. Hier werde ich mit Samen im Spätsommer nachhelfen. Löwenmaul kommt gut, aber auch hier muss ich den Samen besser verteilen.

Jetzt sind viele Jungvögel unterwegs und auch Vogeleltern, die noch ihre Kleinen im Nest füttern müssen. Läuse und Co. werden verspeist und gefüttert. Unsere Schädlinge werden vertilgt. Vögel brauchen Nahrung. Insekten fehlen an jeder Ecke. Wir brauchen in unseren Gärten Nistkästen, Vogeltränken und Insekten. Insektenfreundliche Pflanzen müssen verstärkt gepflanzt oder ausgesät werden. Unsere Gärten werden sich verändern. Die richtigen Pflanzen für unsere Vogel- und Insektenwelt müssen in die Beete.

Meine Rosen blühen üppig, ich wundere mich immer wieder, wie das ohne Regen alles so funktioniert. Eingewachsene Rosen gieße ich nie. Das funktioniert. Neu gepflanzte müssen im ersten Jahr gut gegossen werden. Einmal die Woche pro Pflanze 10 - 20 Liter bei Trockenheit, direkt an die Wurzel nicht über die Blätter, das reicht. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.



Rosen und Clematis sind in meinem Garten auch immer ein wichtiges Thema. Allerdings muss man aufpassen, dass die ausgesuchten Clematissorten nicht zu stark wachsen. Max. 3 Meter Höhe würde ich einplanen. Das ist immer sortenabhängig. Ein guter Clematis Gärtner macht da genaue Angaben. Unbedingt sollte man sich den Sortennamen der Clematis aufschreiben, dann kann man auch immer nachlesen, wie die entsprechende Sorte zurückzuschneiden ist. Der Rückschnitt ist in 3 Gruppen aufgeteilt.

Die Irisblüte war ausgesprochen üppig. Allerdings haben die im letzten Jahr umgesetzten oder verjüngten Sorten nicht geblüht. Aber das ist normal.

Jetzt müssen die verblühten Stängel abgeschnitten und auch Blätter mit braunen Spitzen können giebelartig eingekürzt werden. Neue Sorten sollte man jetzt bestellen und einpflanzen. Erde mit etwas Sand mischen und die Rhizome sollten zu einem Viertel noch herausschauen. Flach in die Erde setzen. Ein paar Mal gießen, aber dann braucht diese Pflanze nie mehr gegossen werden.

Will man große Irishorste teilen, dann bitte bis August warten. Hier fallen immer wieder Ableger an. Bei mir am Gartenzaun ausgelegt mit dem Schild „suche ein neues Zuhause“ und ein paar Pflegetipps – der Spaziergänger und Pflanzenfreund freut sich über die neuen Sorten.

Wer noch mehr Irisblüten haben möchte, kann sich mal mit den Steppeniris befassen. Die präsentieren sich im Juni und Juli. Auch hier gibt es wunderbare Sorten. Allerdings werden sie auch höher als die Bart Iris. Übrigens, bei den Bart Iris gibt es auch Herbstblüher. Die Sorte ist ausschlaggebend. Bei der Düngung gibt es auch ganz verschiedene Meinungen. Ich verwende gerne Tomatendünger Anfang März.

Eine noch nicht so bekannte Pflanze in meinem Garten ist das Leinkraut. Die Blüten sehen aus wie Löwenmäulchen, aber viel zierlicher. Es sät sich aus (Blackbox Gardening) in unterschiedlichen Farben: violett, weiß und rosa. Zu viele Sämlinge lassen sich aber gut entfernen. Ist die Pflanze verblüht, verstreue ich die Samen und entferne die ganze Pflanze. An manchen Stellen, wo sie sich optisch gut eingefügt hat, darf sie natürlich bleiben. Zu Rosen ein wunderbarer Begleiter und sie passt perfekt zu Mutterkraut und der Jungfer im Grünen!

 Die abgeblühten Hornveilchen bodennah abschneiden, wöchentlich etwas düngen und gießen. Sie treiben zuverlässig durch und blühen bis zum Herbst.

Unsere Lenzrosen brauchen jetzt einen Naturdünger. Das ist wichtig. Kranke Blätter entfernen.

Der Islandmohn ist verblüht und jetzt reifen die Samenkapseln. Hier verstreue ich gezielt die feinen Samenkörner an Stellen, wo ich im nächsten Jahr diese zierliche wunderschöne Pflanze haben möchte.

 Jetzt schließe ich meine Ausführungen, denn heute darf ich mir einen wunderschönen Rosengarten ansehen.

Vielleicht noch ein Tipp am Schluss: Rosenfreunde gesucht!


 

 

 

 

 

 

Montag, 11. Mai 2020

Grüner Tipp im Mai

Grüner Tipp

 

Blackbox Gardening

 

Es fing alles mit den Akeleien an.

Mein neuer Garten war geplant, die Wege gezogen, die Beete vorbereitet.

Ganz wichtig mein Pfingstrosenbeet! Ca 2 m breit und bestimmt 20 m lang (muss ich mal nachmessen!) Der Garten im April 2010:

Am Wegrand wurden Ableger vom Frauenmantel eingesetzt, dahinter kamen verschiedene Irissorten, dann die Pfingstrosen und am Zaun und den Rankgerüsten Kletterrosen und Clematis.

Dazwischen noch ein paar Ehrenpreis, die Sorte „Knallbau“. Den konnte ich mir gut zu dem blühenden Frauenmantel vorstellen. Dazu noch ein paar weitere Stauden am Zaun.

Der Gartenboden war schlecht, ausgelaugt, kein Regenwurm oder Insekt in Sicht. Ich wusste, dass der Vorpächter Blaukorn liebte und keinen Kompost verwendete. Ich hatte die neuen Pflanzen mit frischer Erde eingesetzt, aber das reichte natürlich nicht aus. Bei dieser großen Gesamtfläche konnte ich nicht noch zusätzlichen Humus anliefern lassen. Das Budget für den neuen Garten war begrenzt. Es mussten ja noch die Randbegrenzungen gesetzt werden und da kamen eine Menge Meter zusammen. Ich bin ein Freund von üppiger Bepflanzung. Kein Stückchen Boden darf aus einer Pflanzung herausschauen. Das schützt auch vor Unkraut und der Boden trocknet nicht so stark aus. Und nun? Alle Pflanzen, bis auf den Frauenmantel wachsen langsam. Wie bekomme ich die Pflanzlücken geschlossen und zwar schnell? Da fiel mir meine Dose mit verschiedenen Samen von meinem alten Garten ein. Was hatte ich da alles gesammelt? Auf jeden Fall jede Menge Akeleien, alle Farben und Formen, etwas Mutterkraut, Bartnelken und ganz wenig Nachtviolen. Ich habe die Samen einfach in das neue Pfingstrosenbeet gestreut und so den Start für meine vagabundierenden Pflanzen gesetzt.

Blackbox Gardening war geboren – aus der Not heraus.

Wichtig ist, den Boden nicht mehr zu hacken (ich lockere nur etwas um die Rosen) damit die Sämlinge aufgehen können. Unkraut wird herausgestochen.

Später kamen noch mehr Samen hinzu. Im Baumarkt, in England und im Internet habe ich Tütchen mit Ringelblumen, Leinkraut, Jungfer im Grünen, Kalifornischer Mohn, Goldlack, Knorpelmöhre, Löwenmäulchen, Färberkamille, Nelken, Kornblumen und so weiter gekauft und in den übrigen Beeten verstreut. Die kommenden Wochen waren nass und kühl, die Sämlinge wuchsen zügig heran. Das mache ich jedes Jahr. Ich probiere immer wieder neue Samen aus.

Das ist das Pfingstrosenbeet im Mai 2011.

Ich habe alle Samenstände an den Pflanzen gelassen. Keine Pflanzen mussten mühsam herangezogen werden, ich brauchte nicht gießen, ich überliess alles dem Zufall.

Es klappt und das ist herrlich. Wichtig ist: die Beete planen und bepflanzen und dann mit ein- und zweijährigen Pflanzen die Lücken schließen. Der Aussaattermin steht auf den Samentüten. Sollten sich bestimmte Pflanzen extrem vermehren, kann man sie nach der Blüte ganz herausnehmen. Man kann auch Pflanzen kaufen, aber dazu müsste man wissen, ob sich Samen bilden, das ist nicht immer der Fall. Außerdem muss man dann wieder gießen.

Zur Zeit habe ich einige kräftige Pflanzen vom Islandmohn, orange halbgefüllt und auch der gelbe Waldmohn taucht überall auf. Fingerhüte sind in diesem Jahr vermehrt gekeimt und das herrliche Leinkraut in 3 Farben mischt sich unauffällig in Beete. Ein Kommen und Gehen, diese Art des gärtnerns ist spannend. Es wächst nur das, was sich wohlfühlt. Gießen kann ich nur das neu Gepflanzte und meinen Topfgarten. Alle anderen Pflanzen müssen sich etablieren und mit dem zurecht kommen, was die Natur bietet. Man gab dieser Art zu gärtnern einen neuen Namen. Grünes aus der schwarzen Kiste. Den Begriff «Blackbox Gardening» haben der Gartengestalter Jonas Reif (er hat den Blackbox Gardening Beitrag auf der BUGA in Heilbronn gestaltet – siehe „Gartenpraxis“ Ausgabe 8/2019) und der Staudengärtner Christian Kreß mit ihrem gleichnamigen Buch 2014 geprägt.

Einfach mal ausprobieren, es macht richtig Spaß.

Montag, 4. Mai 2020

Der Garten im Mai 2020



Wind und ein bisschen Nieselregen, einen Schauer von 15 Minuten, das war die Ausbeute des Regengebietes. Für uns Hobbygärtner ohne Wasseranschluss und die Landwirtschaft ein Alptraum. Ich musste mir Wasser bringen lassen, damit ich meine Topfpflanzen versorgen kann. Danke dem Waterman. Auch die im Herbst neugepflanzten Rosen müssen gewässert werden.😓

Violetter Allium und der orangefarbene Islandmohn sind eine herrliche Komposition. Mohn und Allium haben sich gut ausgesät und tauchen in den
verschiedenen Beet Bereichen auf. Gefällt mir sehr gut. Auch bei den Akeleien sind überall wunderschöne, zum Teil gefüllte und gerüschte Sorten entstanden.
gBlackbox Gardening, das ist eine herrliche Sache. Zum Beispiel die Nachtviole. Sie erscheint zusammen mit der weißblühenden Sorte gerne zwischen meinen Pfingstrosen.

Das Pfingstrosenbeet ist in jedem Jahr der Hingucker. Eingerahmt von blühenden Wolken des Frauenmantels mit unterschiedlichen Irissorten und -arten. Allerdings hat der Frauenmantel in diesem Jahr Startschwierigkeiten. Er kommt ganz langsam heraus und lässt sich richtig Zeit. Mal sehen, ob er zusammen mit den Pfingstrosen blühen will. Im Beet Hintergrund habe ich 3 Rankgerüste mit Kletterrosen und Clematis. Auch hier sehe ich schon Farbe. Wollen mich die Rosen ebenfalls mit zeitiger Blüte überraschen? 


Eigentlich bin ich gar kein Fan von großblütigen Clematissorten. Aber diese Sorte
musste es sein. Dazu die Kletterrose Laguna. Clematispflanzen entwickeln sich in meinem Garten langsam. Das fehlende Wasser macht sich deutlich bemerkbar. Allerdings möchte ich auf keine Pflanze verzichten. Besonders die niedrigen Sorten „Königskind“, die es in verschiedenen Farben gibt, sind meine Zaunverschönerer.  Die Wühlmäuse lieben die kräftigen Wurzeln. Aus diesem Grund sind alle Rosen (fast alle) und Clematissorten in wühlmaussicheren Drahtkörben gepflanzt. Das hat sich bewährt. 

Jetzt fehlen nur noch die Irissorten als Krönung des Pfingstrosenbeetes. Meistens kommt zur Blütezeit der neue Katalog der Firma Cayeux aus Frankreich. Das ist immer das Highlight und sehr gefährlich. Schon der Onlinekatalog macht Lust auf ein neues Irisblau oder zweifarbige Sorten. Mal sehen.😀

Einen Tipp habe ich noch in Sachen Stauden. Das Entspitzen von „Fette Henne“, Phlox, Astern etc. ist für mich Mitte Mai unverzichtbar. Gerade die Fette Henne verzweigt sich dadurch und fällt nicht mehr auseinander. Die äußeren Triebe entferne ich sogar fast zur Hälfte. Man könnte davon Stecklinge ziehen.

Da die Katzenminze schon blüht, bitte auch dran denken, sie nach dem ersten Flor bodennah zurückschneiden. Hat man mehr Pflanzen, sollte man das in einem Abstand von einer Woche machen. Ebenfalls beim Frauenmantel die gleiche Prozedur anwenden. Der würde sich auch noch stark aussäen.