Der Garten im April
31.03.2015
Sturm und Orkan fegen übers Land und unsere Wohnstraßen sind übersät mit
Tannenzapfen, Kiefernnadeln, abgebrochene Äste und Blätter. Geregnet hat es
trotzdem nicht so viel, wie angenommen wurde. Gestern waren es 13 Liter.
Trotzdem bin ich über jeden Tropfen froh, der meine Zisterne füllt! Der März
verabschiedet sich eindrucksvoll.
Seit Samstag ist wieder ein Höhenwachstum der Pflanzen zu beobachten.
Unglaublich, wie die Pflanzen das in so kurzer Zeit schaffen.
Wer jetzt seine Rispenhortensien schneidet, kann eine Vermehrung mit
Stecklingen probieren.
Rosenstecklinge sind auch immer ein Thema. Im letzten Jahr habe ich
einige Stecklinge gesetzt. Sie sind angewachsen und treiben jetzt schon neue
Blätter. „Ghislaine de Feligonde“ wächst super an. Dieses Jahr probiere ich die
Rose „Unschuld“
und „kleine Luise“ von Wänninger so zu vermehren. Diese Rosensorten blühen
lang und können problemlos an einem Zaun gezogen werden. Die dünnen Triebe
lassen sich gut waagrecht leiten. Auch die Wildrosen, wie zum Beispiel. Die
Rugosa Rosen sind ganz problemlos in der Anzucht. Meine weiße Sorte macht sogar
Ausläufer, die man gut abstechen und
versetzen kann.
Auf dem Stuttgarter Blumenmarkt habe ich zu Schnäppchenpreisen einige
ausgefallene Lenzrosen ergattert. Schön gefüllte Sorten und herrliche
Zeichnungen. Sie blühen ab und kommen gleich ins Vorfrühlingsbeet. Ich habe
mich entschlossen, dieses Beet zu vergrößern, da auch die Alpenveilchen sich
ordentlich vermehren und Platz brauchen. An diesem halbschattigen Platz fühlen
sich diese Pflanzen pudelwohl.
Durch den Regen, sind auch meine Topfhostas aufgewacht. Die kleinen
Sämlinge der Strauchpfingstrosen, ich hatte sie im letzten Jahr ausgegraben und
ebenfalls in Töpfe gesetzt, wachsen ordentlich heran. Ein Umpflanzen ins Beet
ist für den Herbst vorgesehen. Ich werde sie in unseren Bürogarten setzen, da
sie dort wundervoll wachsen.
09.04.2015
Der Frühling kommt in Fahrt. Nachts immer noch
Minustemperaturen, aber tagsüber richtig warm und es werden die 20 Grad Plus
angesteuert.
Die ersten Löwenzahnblüten sind zu sehen und viele
Wildgehölze blühen. Traubenhyazinthen sind in den verschiedenen Farben von weiß
über Blautöne bis im Beet und viele Sorten haben sich ausgesät und es sprießen
die Sämlinge hervor. Jetzt ist die Zeit um das Unkraut in Schach zu halten.
Bevor es blüht, muss es aus den Beeten.
Meine Rosenstecklinge vom letzten Jahr treiben fast
alle aus. Das freut mich besonders. Täglich kommen Pflanzpakete ins Haus. Die
Pflanzen oder Rosen müssen verteilt oder aber auch in den eigenen Garten
gesetzt werden J!
Gestern kam der wunderbare Iris
Katalog von Cayeux per Post und schon habe ich viele neue Sorten
entdeckt, die super ins Pfingstrosenbeet passen würden. Die Irisblüte hat mich
im letzten Jahr enttäuscht und deshalb werde ich mal abwarten, wie sich die
Pflanzung in diesem Jahr präsentiert. Meine Sämlinge auf der Fensterbank waren
eine Enttäuschung. Es keimten vielleicht 5 % der Aussaaten. Lediglich die
Agastachen und Malven sind ausgetrieben, der Rest hat sich nicht geregt.
Vielleicht lag es auch an den neuen Aussaatschalen. Im nächsten Jahr werde ich
wieder nach der altebewährten Methode vorgehen.
Das wunderbare Wetter habe ich ausgenutzt und gleich
die frisch angekommene Staudenlieferung verteilt und meine Pflanzen eingesetzt.
3 Herbstastern der Gattung Aster
novi-belgii, die Sorten 'Boningale White', 'Crimson Brocade' und 'Fellowship'.
2 niedrige Gelenkblumen in weiß und rosa, einen Phlox, 3 neue Alpenveilchen und
eine gelbe Lenzrose. Zwischen meinen neuen Rosen kommt kriechendes
Schleiherkraut und vor die neu geplanzten Clematis jeweils ein Geranium
„Brookside“. Die restlichen Rosen sind ebenfalls eingetroffen und möchten ins
neue Beet. In diesem Jahr habe ich immer wieder ausgefallene Veilchen gesehen
und natürlich gleich gekauft – ein weiteres zweifarbig blau/weiß habe ich von
meiner Gartenfreundin bekommen.
Felsenbirnen,
als Hochstamm, sehen jetzt besonders schön aus. Sie sind kurz vor dem erblühen.
Ein zierlicher Baum, dessen Blätter im Herbst schnell verotten, nachdem sie
sich noch mal herrlich verfärbt haben. Ein idealer Hausbaum.
Blüterknospen der Clematis
montana „Vera“ hängen im Nußbaum. Unglaublich, wie rasch sich diese
Sorte nach oben gehangelt hat. Der Sturm hat viele Äste vom Walnußbaum herunter
gerissen und wie immer habe ich diese Äste in meine Rebenwand gelegt. Dieses
Totholz ist sehr wichtig für unsere Insekten. Nachbars Bienen sind in meinem
Garten fleißig unterwegs und in den riesigen Bäumen bauen Elstern und Krähen ihre
Nester. Onkel Helmut hat mir einen super Nistkasten für Steinkäuzchen gebaut,
leider wird er nicht angenommen. Schade, es gibt hier so viele Steinkäuzchen.
Gartenpost im Schrebergarten. Jetzt wird es Zeit, dass
ich mir einen Briefkasten anschaffe. Noch werden an den Holzzaun Nachrichten
und Grüße gepinnt, aber ein Briefkasten wäre eine zusätzliche Möglichkeit über
den Zaun zu kommunizieren. Onkel Helmut ist wieder mal gefragt.
13.04.2015
Magnolienblüte zum Träumen. Besonders die alten Bäume
zeigen tausende von Blüten. Die ersten Kirschbäume blühen und die Wildgehölze
sowieso. Buschwindröschen, auch Anemonen genannt, im hellgrünen Buchenwald, was
kann es schöneres geben.
Bei den Buschwindröschen muss ich immer an das umfangreiche
Pflanzensortiment (99 Anemonen!!) von Herr Kress aus Österreich
denken. Da könnte man seinen Gartenbestand mit herrlichen Sorten aufpepen.
15.04.2015
Die Tulpen blühen und die frühen Clematis (alpina
Sorten) sind kurz davor. Hostas wickeln sich rasch aus und das ganze
Höhenwachstum setzt ein. Jetzt kann man schon von „Beeten“ sprechen. Vor 2
Wochen war noch alles flach und viel Erdreich zu sehen. Die
Stauden-Pfingstrosen erreichen die waagrechten Stützen und zeigen schon
Knospen. Die spätblühenden Sorten sind erst knapp über dem Boden ausgetrieben.
Auch meine „White Cup“ kommt gut aus dem Startloch und
hoffe hier auf eine Traumblüte J!!
100 und mehr Sämlinge sind von den Strauch- und
Staudenpfingstrosen aufgegangen. Nach der ersten Blüte wird entschieden, ob sie
im Garten bleiben dürfen, verschenkt oder kompostiert werden. Es könnte ja mal
ein besonders schönes Exemplar entstanden sein. Dank sei dem Nachbarn sein
Bienenvolk.
Rasenmähen gehört jetzt zu den wöchtenlichen Aufgaben.
Der Grasschnitt riecht nach Sommer. Leider sind vor dem Gartentor
Hinterlassenschaften von Hunden. Der Spindelmäher ist davon nicht begeistert,
ich aber auch nicht. Müssen die denn direkt vor dem Gartentor…….?? Passt da das
Herrchen oder Frauchen nicht auf? Wenn schon keine Tüte beim Gassigehen
verwendet wird, dann aber bitte nicht direkt vors Gartentor!
Am Gartenzaun habe ich herrliche Wildrosen, die sich
durch Ausläufer schon etwas verbreiten. Ist aber nicht schlimm, an dieser
Stelle sogar erwünscht. Von den Rugosa Rosen habe ich im Bürogarten Stecklinge
gemacht und über all an der Ostseite eingesetzt. Mal sehen, ob sie austreiben!
Es ist eine rein weiße Sorte, die sehr edel aussieht. Aber auch hier gibt es
Ausläufer.
Am Teich blühen die Sumpfdotterblumen und der Straußfarn
rollt sich aus. Das ist immer wieder ein Spektakel. Bald ist im Garten kein
Stückchen Erde mehr zu sehen, die Pflanzen nehmen den Garten richtig ein.
Wühlmausangriff von Ost. Sie sind wieder „im Kommen“. Jetzt werden die Fallen
gestellt und die Jagd beginnt aufs Neu.
20.04.2015
Meine gelbe Pfingstrose „Paeonia
mlokosewitschii“ zeigt schon gelbe Blütenblätter und möchte am
liebsten die ganze Pracht entfalten. Auch die Strauchpfingstrosen haben
perfekte Knospen und warten auf warmen Sonnenstrahlen um zu zeigen, was in
ihnen steckt. Der Ginkgo hat seine
Blättchen ausgewickelt und darunter entfaltet der Goldlack seine Blüten. Endlich sind meine
niedrigen Sommerflieder eingetroffen und ich habe sie gleich am Sonntag
eingesetzt. Ich hoffe zur Blütenzeit auf Schmetterlinge und viele Blütenrispen.
Lustig sehen auch die Minitulpen im Steingarten aus: „Lady
Jane“ und „Peppermint Stick“.
Diese Sorten kann ich nur empfehlen. Der neue
Gewiehskatalog ist angekommen J J. Es gibt auch Tulpen, die vom Gartenvorgänger
gepflanzt wurden, die sich kontinuierlich ausbreiten. Im ersten Jahr kommt nur
ein Blatt im zweiten blüht die Tulpe bereits. Es sind frühblühende Sorten in
Rot und Gelb. Viele Tulpen verabschieden sich oder werden von meinen Mäusen
gerfressen.
Bürogarten: Stand der
gefangen Wühlmäuse: 1
In den Rostkübeln treiben die Rispenhortensien und das
Japanwaldgras aus. Zur Blütezeit ist das eine Sensation.
Viele Clematissorten kommen jetzt so richtig in Fahrt und müssen etwas geleitet werden. Haben sie sich erst mal festgezurrt, kommen sie schnell in die Höhe. Die frisch gepfanzten Rosenbegleitstauden sind angewachsen und werden schnell die Zwischenräume ausfüllen. Auch das Mutterkraut hat sich etabliert und wird farblich gut passen. Immer wieder faziniert mich der neue Rittersporn. Vom Gartenfreund ausgesät und bei mir vor 2 Jahren eingepflanzt, wächst er unermüdlich in die Höhe. Alle teuer erworbenen Sorten haben nicht überlebt, sind nicht angewachsen, machen Probleme. Deshalb freue ich mich umso mehr über diese Sämlingssorten. Jetzt sind Dünger, Wasser und Stäbung gefragt.
27.04.2015
4 Tage Holland. Zur Tulpenblüte im Keukenhof, Gärten in
Apperlten, Gärtnerei Hessenhof, Botanischer Garten in Leiden (hier erblühte die
erste Tulpe auf europäischen Boden), das waren unsere Ziele. Natürlich auch
andere Städtchen und Landschaften, die kurzen Wege sind schnell mit dem Auto
zurück gelegt. Super Wetter machten uns die Urlaubstage zum Genuß und der Keukenhof
übertraf alle Erwartungen. Ich kann einen Besuch nur empfehlen. Als Termin
sollte kein Feiertag oder Wochenende gewählt werden, dann ist alles kein
Problem. Nur 2 Monate ist der Park geöffnet und anschließend werden 7 Millionen
Blumenzwiebeln vernichtet um sie ab September in drei monatiger Pflanzzeit
wieder gestalterisch neu zu platzieren. Für mich waren die gemischten
Blumenzwiebelbeete in einzigartiger Farberpracht der Höhepunkt. Die
Schattenbereiche mit den Wildblumen und passenden Zwiebelblumen waren für mich
sehr lehrreich.
Aber auch die Pavillions mit den Ausstellungen, die
Floristik und die angrenzenden blühenden Tulpenfelder haben uns begeistert. Ich
kann einen Besuch nur empfehlen. Viele Busunternehmen bieten eine Reise nach
Holland an – der Keukenhof ist im Frühjahr immer dabei.
Zu Hause angekommen, war der erste Weg in den eigenen
Garten. Es hatte geregnet, Gottseidank. Ich hatte doch vor dem Urlaub alle
Löwenzahnstauden herausgestochen. Trotzdem blühten sie ganz versteckt in den
Beeten. Die Hostas wickeln sich aus, die ersten Strauchpfingstrosen sind
erblüht. Auch die kleinen, späten Narzissen und passenden Minitulpen blühen
niedlich in den Beeten. Aber die Sommerstauden und die Akeleien sind in der
Höhe geschossen und ein Meer von wilden Vergißmeinnichtpflanzen haben alle
Beetlücken ausgefüllt. Der Flieder blüht und auf der Krone des Steingartens
sind meine wunderschönen Rhododendren in traumhaften Farben.
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